Wir haben jetzt eingeführt, was Ähnlichkeit und Äquivalenz ist. Und wir wissen, wenn zwei
Matrizen ähnlich sind, so besitzen sie das gleiche charakteristische Polynom und damit auch die
gleichen Eigenwerte. Und der besonders interessante Fall, auf den wir heute zu sprechen kommen möchten
und warum das Kapitel diagonalisierbarkeit heißt, ist, wenn eine Matrix ähnlich zu einer
Diagonalmatrix ist. Denn das ist für uns als Mathematiker der schönste Fall, denn diese
Diagonalmatrix hat die besten Eigenschaften. Sie ist sehr dünn besetzt. Es gibt nur wenige
Einträge, die für uns relevant sind. Die stehen alle auf der Hauptdiagonalen. Wir können den
Rang direkt ablesen und die Eigenwerte. Genau, das heißt, wir möchten jetzt erstmal im Folgenden
definieren, was für uns diagonalisierbarkeit eigentlich bedeutet. Also folgende Definition.
Diagonalisierbarkeit. Wir werden das Ganze für Endomorphismen und Matrizen explizit definieren,
denn dort ist die Definition leicht unterschiedlich, aber wir werden in einem
Satz, der darauf folgt, sehen, dass es äquivalente Aussagen sind und wir von daher beides benutzen
können. Das heißt, wir definieren zuerst mal diagonalisierbarkeit für ein Endomorphismus.
Ein Endomorphismus f von v nach v heißt diagonalisierbar. Genau dann, wenn unser
Vektorraum v eine Basis aus Eigenvektoren besitzt. Eigenvektoren von f besitzt. Und wir haben im
letzten Video schon gesehen, dass die Eigenvektoren von paarweise verschiedenen Eigenwerten linier
unabhängig sind. Das heißt, das sind für uns schon mal gute Kandidaten, um solch eine Basis
zu bilden. Und wenn wir es wirklich schaffen, genug solcher Eigenvektoren anzusammeln, dann
können wir daraus eine Basis des gesamten Vektorraums bilden und dann nennen wir den
Endomorphismus diagonalisierbar. Wir werden auch gleich noch ein bisschen sehen, warum das mit
diagonalisierbarkeit zusammenhängt. Als nächstes wollen wir definieren, was diagonalisierbar für
eine Matrix heißt. Also eine Matrix A nennen wir sie mal. Aus K n Kreuz n heißt ebenfalls
diagonalisierbar, falls sie ähnlich zu einer Diagonalmatrix ist. Relativ selbsterklärend.
Das heißt, hier nutzen wir einfach die Definition der Ähnlichkeit. Das heißt, ich muss eine Matrix
S finden, sodass die Transformation unter S mir eine Diagonalform liefert. Ich schreibe es
nochmal explizit dahinter. Das heißt, es existiert S aus G L von N über K, sodass wir schreiben
können D, das ist eine Diagonalmatrix, ist gerade gleich S A S invers. Wenn wir solch
eine Transformation finden, dann nennen wir A diagonalisierbar. Gut, jetzt wissen wir,
was diagonalisierbarkeit heißt. Konkret die Frage, die wir uns stellen ist, wir haben jetzt eine
Matrix gegeben mit Einträgen, die ist nicht dünn besetzt, sondern von mir aus beliebig,
oder wir haben ein Endomorphismus gegeben, dessen Wirkung wir auf gewissen Vektoren kennen. Wie
können wir jetzt entscheiden, ist dieser Endomorphismus, ist diese Matrix eigentlich
diagonalisierbar? Denn darüber können wir dann später sehen, können wir die schönen
Eigenschaften ablesen. Das heißt, uns interessiert, gibt es ein Kriterium, um diagonalisierbarkeit
festzustellen. Dazu wollen wir folgenden Satz einführen und auch beweisen. Machen jetzt einen
Satz zur diagonalisierbarkeit, dass uns genau solche Kriterien liefert. Ich bin schon nicht
mehr ganz bei der Sache. Und wir werden den Satz erst formulieren, das heißt, sei hier
wieder f von v nach v, ein Endomorphismus, wie immer. Und dann können wir folgende Aussagen
treffen, das ist jetzt wichtig. Dann sind folgende Aussagen, das möchte ich in rot schreiben,
beim Äquivalent. Es ist nicht nur eine Folgerung, sondern die sind alle wirklich äquivalent.
Die erste Aussage ist, das ist das, was wir entscheiden möchten, f ist diagonalisierbar.
Die zweite Aussage ist, das charakteristische Polynom, und das ist eigentlich das, was wir
in der Anwendung am häufigsten anwenden, das charakteristische Polynom zerfällt in Linearfaktoren
über k. Das heißt, ich muss es schreiben können als ein Produkt von einfachen Differenzen.
Wenn ich das schaffe, dann weiß ich, okay, das Ganze zerfällt in Linearfaktoren über
diesen Körper, das muss nicht immer so sein, gerade in realen Zahlen, da können wir Probleme
kriegen. Und ganz wichtig, das ist jetzt die Zusatzbedingungen, die dürfen nicht vergessen,
und die algebraischen Vielfachheiten, das waren gerade die Häufigkeiten der Nullstellen
des Polynoms, der Eigenwerte, sind gleich, Sie können sich schon denken, der geometrischen
Vielfachheiten, das war die Dimension der Eigenräume, sind gleich den geometrischen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:35:08 Min
Aufnahmedatum
2021-04-16
Hochgeladen am
2021-04-16 19:07:16
Sprache
de-DE